EVANGELISCHE STADTAKADEMIE BOCHUM
Die Veranstaltungsreihe widmet sich den wenigen erhaltenen Landsynagogen in Westfalen. Von Bochum aus werden Exkursionen angeboten nach Borgentreich-Borgholz, Coesfeld, Drensteinfurt, Gronau-Epe, Hagen-Hohenlimburg, Neheim, Petershagen und Selm-Bork. Die ehemaligen Synagogen dort sind mehr als bloße Bauwerke.
Die ehemaligen Landsynagogen sind Haftpunkte jüdischer Geschichte, in denen Glaube und Kultur des Landjudentums lebendig werden. In der Reichspogromnacht 1938 wurden ihre Inneneinrichtungen von den Nazis demoliert, jedoch die Gemäuer nicht angezündet. Einzig, weil, weil sonst das ganze Dorf gebrannt hätte. In der Nachkriegszeit, oft bis in die 1980er Jahre, waren die arg geschundenen Gebäude weithin vergessen. Sie dienten als Abstellraum, Geräteschuppen oder Fahrradwerkstatt. Mittlerweile wurden sie wieder instand gesetzt und zumeist zu Gedenkstätten umgewandelt. Diese kostbaren, im äußeren Bestand gesicherten Gebäude sind heute keine Synagogen mehr. Aber das, was im Rahmen des Projektes dort veranstaltet wird, knüpft an den Urgedanken von Synagoge an. Die Veranstaltungen beleben die Landsynagogen als Stätten der Besinnung, der Begegnung und des Lernens.
Eingeladen sind ebenfalls Teilnehmende aus der jeweiligen Region, insbesondere auch jüdische Menschen. Jeder Termin umfasst ein Konzert und eine literarische Veranstaltung, dazu einen Besuch mit Führung in der Landsynagoge, eine Ortsbegehung auf jüdischen Spuren sowie eine Bewirtung aus der jüdischen Küche. Das Programm wird mit Verantwortlichen vor Ort geplant.
TERMINE
Immer sonntags von 14-18 Uhr zu folgenden Landsynagogen:
25.07.2021
> Petershagen
22.08.2021
> Ascheberg
29.08.2021
> Gronau
12.09.2021
> Selm-Bork
19.09.2021
> Hagen-Hohenlimburg
03.10.2021
> Neheim
10.10.2021
> Borgentreich-Borgholz
24.10.2021
> Coesfeld
DIGITALER AUFTAKT IM JULI IN BOCHUM
CORONA-HINWEIS
Die Corona-Pandemie stellt alle Veranstalter weiterhin vor große Schwierigkeiten. Deshalb steht auch das Festival „Musik & Kultur der in westfälischen Landsynagogen“ unter einem „Corona-Vorbehalt“. Mit allen lokalen Partner ist vereinbart, dass eine räumliche Aufteilung vorgenommen wird: Besuch der jeweiligen Synagoge in Kleinstgruppen und getrennt davon Konzert bzw. Lesung, Gespräch und Bewirtung mit allen Gästen in einem Saal des betreffenden Ortes. „Kirchengemeinden und Kommunen haben uns gastfrei ihre Räume angeboten“, erklärt Festival-Leiter Manfred Keller. Selbstverständlich werden überall die Corona-Schutzverordnungen in der zum fraglichen Zeitpunkt geltenden Form beachtet. Keller: „Zwar sind wir für den Sommer hoffnungsvoll, aber noch weiß niemand, was sein wird. Deshalb wünschen wir uns: Masel tov – Viel Glück!“
VERANSTALTERINFORMATIONEN
Evangelische Stadtakademie Bochum e.V.
Westring 26 a
44787 Bochum
Tel.: 0234 96 29 04 -661
E-Mail: office.stadtakademie(at)kk-ekvw.de
Bildnachweis: Außenansicht der Alten Synagoge Selm-Bork. Foto: Flashmob, Marius Weczera, Selm
